«Es spielt keine Rolle, wie gross die Fussstapfen sind, die man hinterlässt. Es kommt darauf an, ob man Fussstapfen hinterlässt oder nicht.»
«Wir brauchen die Wildtiere, die Wildtiere brauchen uns nicht.
Die Natur schickt uns Bilder, wir müssen sie richtig lesen.
Das war vor mehr als 20 Jahren.
Eine Zeit, in der absolut niemand daran gedacht hätte.»
Was wir bis heute erreicht haben:
Da wir uns mitten im Dschungel des Pantanals befinden, haben wir täglich viele Besucher aus der Tierwelt. Unser grosser Teich, der Viktoriasee, beherbergt unzählige Kaimane, Fische, Otter und ist eine Wasserstelle für Capybaras, Tapire, Ameisenbären und viele mehr.
Wir haben viele Vogel- und Fledermauskästen über unser gesamtes Gebiet verteilt. Seit 2021/2022 helfen wir unserem einheimischen Storch – dem Jabiru – ein Nest zu bauen. Der Jabiru ist ein sehr sensibler Vogel, der nur dann nisten und sich fortpflanzen kann, wenn er sich in seinem Nest über lange Zeit hinweg sicher fühlt.
Bei der Ankunft informieren wir unsere Gäste persönlich darüber, wie sie sich in der Natur des Pantanals verhalten sollen. Wir bitten sie, keine Tiere mit der Hand zu füttern, sie nicht zu berühren, die Natur zu respektieren und keinen Abfall zu hinterlassen.
Auch unser Personal wird laufend geschult, wie man respektvoll mit der Natur umgeht. Themen im letzten Jahr waren unter anderem: Tiere nicht zu Showzwecken anfüttern, Waldbrände verhindern und Touren ohne Auto organisieren.
In unserer Region gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel. Deshalb organisieren wir nach Möglichkeit Fahrgemeinschaften für unsere Gäste und Mitarbeitenden – abhängig von Ankunftszeiten, geplanten Touren, Einkäufen, freien Tagen oder Ferien der Mitarbeitenden.
Alle unsere Gästehäuser wurden aus lokalen Materialien von Hand gebaut. Einige Materialien, wie etwa Glas für unsere Mosaike, stammen aus Wiederverwertung. Das Hauptgebäude wurde aus einem alten Bauernhaus restauriert und behielt sein ursprüngliches Aussehen. Beim Bau haben wir auf möglichst geringe Umweltauswirkungen geachtet – etwa durch Sammeltransporte von lokalen Lieferanten.
«Es spielt keine Rolle, wie gross die Fussstapfen sind, die man hinterlässt. Es kommt darauf an, ob man Fussstapfen hinterlässt oder nicht.»
«Es braucht keinen Vorgesetzten.
jeder Mitarbeiter ist gleich.
Es spielt keine Rolle, ob Mann oder Frau, Religion, LBQT
es ist nicht «mein» Unternehmen, es ist unseres.
Das war vor mehr als 20 Jahren.
Dazumal war Umweltschutz in der Gegend ein Fremdwort.»
Was wir bis heute erreicht haben:
Lokale Arbeitsplätze mit Zukunft
Wir stellen über 80 % einheimische Mitarbeiter ein, begleiten sie bei ihrer täglichen Arbeit und geben ihnen eine Zukunft. Wir bezahlen faire Löhne; alle unsere Mitarbeiter haben bezahlten Urlaub und bezahlte Krankentage. Unsere Mitarbeiter werden das ganze Jahr über monatlich bezahlt und nicht nur saisonal. Natürlich dürfen sie das Trinkgeld, das die Gäste hinterlassen, behalten. Während ihres Aufenthalts auf unserer Lodge erhalten unsere Mitarbeiter kostenlose Mahlzeiten, Kaffee, Wasser und Zimmer. Wir statten unsere Mitarbeiter mit allen Geräten aus, die sie für ihre Arbeit benötigen – sie müssen diese nicht selbst mitbringen.
Begleiten statt entlassen
Wir kündigen niemandem, wenn er einen Fehler macht; wir begleiten ihn und zeigen, wie er es beim nächsten Mal besser machen kann. Auch wenn wir wissen, dass wir auf hohe Summen verklagt werden könnten, sobald ein Mitarbeiter kündigt, ermöglichen wir langfristige, sichere Arbeitsplätze. Wir sind in der Region für diese Art von Arbeitsverträgen bekannt. Während der COVID-19-Pandemie konnten wir alle weiterbeschäftigen.
Nachhaltige Versorgung aus der Region
Unsere nächstgelegene Gemeinde ist Poconé, wo wir einige lokale Lebensmittel für die Mahlzeiten in unserem Restaurant einkaufen. Außerdem haben wir eigene, selbst angebaute Lebensmittel, die wir unseren Gästen servieren. In Poconé gibt es auch einige Handwerker, die wir um Hilfe bitten können. Da die lokalen Geschäfte uns nicht mit allen benötigten Waren beliefern können, organisieren wir Einkaufsfahrten nach Cuiabá – in Kombination mit anderen Aufträgen (Abholung von Gästen, Personal, Autoservice etc.).
Für Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung
Wir unterstützen die Gleichberechtigung – egal ob Mann oder Frau – und akzeptieren alle Religionen. Wir sind stolz darauf, denn das ist in Brasilien auch heute noch nicht selbstverständlich.
Lernen als Chance
Wir ermöglichen unseren Mitarbeitern kostenlose Fortbildungen, teils in Gruppen, teils im Einzeltraining. Themen sind zum Beispiel: Umweltschutz, der Umgang mit PC und Smartphones, Gleichberechtigung, Ehrlichkeit, die Zubereitung saisonaler Gerichte und vieles mehr. Einige dieser Schulungen sind online möglich, andere finden persönlich statt.
Miteinander statt Konkurrenz
Jahr für Jahr versuchen wir, ein Treffen zwischen den Mitarbeitenden der anderen Lodges in der Region zu organisieren – mit dem Hauptziel, die Zusammenarbeit zwischen den Lodges zu verbessern. Leider ist das noch ein weiter Weg.
«Es spielt keine Rolle, wie gross die Fussstapfen sind, die man hinterlässt. Es kommt darauf an, ob du Fussspuren hinterlässt oder nicht.»
«Die Menschen müssen verstehen, was es bedeutet, in Harmonie mit der Natur zu leben.
Die Menschen sollen lernen, umweltfreundlich zu handeln.
Das war vor mehr als 20 Jahren.
Dazumal war Umweltschutz in der Gegend ein Fremdwort.»
Was wir bis heute erreicht haben:
Bürokratie und Energie: Hürden und Visionen
Alles Tun, Bauen, Pflanzen, ist abhängig von den örtlichen Behörden. Leider werden alternative Energiequellen bis heute nicht gefördert, nein, leider immer noch gebremst. Noch heute hängt es vom jeweiligen Bundesstaat ab. Energieeffiziente Geräte sind in dieser Region nicht wirklich bekannt. Wir arbeiten also hart daran, den Energieverbrauch zu minimieren: Nur Licht, wenn es gebraucht wird, automatische Sensoren zum Ausschalten, kein Standby am Computer, Informationen für unsere Gäste, wie sie Energie sparen können. Auch planen wir langfristig, Solar-Energie mit eigenen Panels zu gewinnen.
Müll und Recycling: Zwischen Wunsch und Realität
Auch beim Sammeln und Recyceln von Abfall sind wir von den örtlichen Behörden abhängig. Es ist nicht so, dass wir nicht recyceln wollen. Es ist nur so, dass der recycelte und der nicht recycelte Abfall an der gleichen Stelle enden: verbrannt oder vergraben. Deshalb sammeln wir die Abfälle in unserer Lodge ein und bringen sie zur nächsten offiziellen Deponie. Das ist das Mindeste, was wir im Moment tun können.
Umweltbildung beginnt beim Check-in
Während des Begrüssungsgetränks wird jeder Gast von unseren Mitarbeitern persönlich über unsere aktiven Umweltschutzmassnahmen informiert: Lampen löschen beim Zimmerverlassen, Wassersparen, den Umgang mit dem WC-Papier, wo sich die Abfallbehälter befinden. Unsere Gäste werden über die Nutzung der Klimaanlage und des Deckenventilators informiert und gebeten, diese nur während des Zimmeraufenthaltes laufen zu lassen – nicht den ganzen Tag. Die Bettwäsche wird während des Aufenthaltes nur auf Anfrage gewechselt, ansonsten erst beim Verlassen der Lodge. Wir stellen auch Bade- und Poolhandtücher zur Verfügung.
Wasser: Eine kostbare Ressource
Wir nutzen Wasser aus unserem Hauptwassertank, welches wir aus dem Boden pumpen – es gibt keine Wasserleitungen von der Gemeinde. Da die Trockenzeit im Pantanal von Jahr zu Jahr länger und härter wird, haben wir einen Bewässerungsplan, um Wasser zu sparen. Wir haben nur wassersparende Duschen und Toiletten in unseren Zimmern. Wir fügen keine Zusätze hinzu.
Apropos Wasser: Das gepumpte Wasser darf man nicht trinken. Es müsste mit Chemikalien gereinigt werden – Chemikalien, die schließlich in den Boden des Pantanals zurücksickern.
Kompost und Garten: Vom Kreislauf leben
Wir kompostieren sicher und verwenden Gartenabfälle. Wir waren die erste Lodge in der Region, die eigene Lebensmittel anbaute und auch Pferdedünger für den Anbau in unserem Garten verwendete. Von unseren ca. 600 ha Land nutzen wir nur einen kleinen Teil als Garten – der Rest bleibt unberührte Natur. Das Schöne daran ist, dass wir unser eigenes Gemüse anbauen können, das wir in unserer Küche zubereiten.
Prävention gegen Feuer
Unsere Mitarbeiter säubern das Land und die Strassen regelmässig von Abfällen und Müll, um Buschbrände zu vermeiden und zu verhindern.
Digital und nachhaltig arbeiten
Auch unsere beiden Büros arbeiten so gut wie möglich papierfrei. Unsere Mitarbeiter sind mit Smartphones und Computern ausgestattet, sodass sie die Informationen über Gäste, Touren, Autos, Zimmernummern und vieles mehr online abrufen können und nicht ausdrucken müssen. Auch unser Marketing verzichtet auf Drucksachen und ist auf die Arbeit am Computer ausgerichtet.
«Es spielt keine Rolle, wie gross die Fussstapfen sind, die man hinterlässt. Es kommt darauf an, ob du Fussspuren hinterlässt oder nicht.»